Wiesbaden und Heiraten in Zahlen

Schaut man sich die Statistik zu Wiesbaden an, dann wird das Thema Heiraten plötzlich ganz spannend...

Wiesbadenerinnen sind bei ihrer ersten Hochzeit im Schnitt 30 Jahre alt, die Männer 32 Jahre, sagt die Statistik. Wir haben im statistischen Jahrbuch Wiesbadens noch andere spannende Punkte gefunden, nämlich wie international die hessische Landeshauptstadt ist. Das macht das Heiraten noch spannender, denn:

Andere Länder, andere Sitten!

Unter diesem Aspekt haben wir uns deshalb die Hochzeitsbräuche der anderen Kulturen einmal angeschaut und weil die Autorin schwäbisch-bayrische Vorfahren hat, hätte nicht viel gefehlt und sie wäre mit einem bayerischen Dirndl vor den Wiesbadener Standesbeamten getreten. Letztlich wurde es dann doch ein klassisches Satinkleid, doch das soll nur ein Hinweis sein, wie unterschiedlich eine Hochzeit aussehen kann.

Heiraten und die Hochzeitsbräuche

Ringe tauschen und Brautstrauß - das gehört bei deutschen Hochzeiten zum absoluten Standard-Programm. Andere Nationen haben andere Bräuche und sogar innerhalb Deutschlands unterscheiden sie sich. So gibt es in Bayern vielfach andere Traditionen als an der Nordseeküste. Eine Hochzeit unterscheidet sich also nicht nur von Brautpaar zu Brautpaar, sondern auch von Land zu Land.

 

Von Blechdosen und Baumsägen

Zu den beliebtesten Bräuchen in Deutschland gehört es, Blechdosen an das Auto des frisch vermählten Brautpaares zu hängen. Der Autokorso veranstaltet oft noch ein Hupkonzert dazu, damit alle mitbekommen, dass ein Hochzeitspaar unterwegs ist. Der Lärm der Dosen soll übrigens die auch bösen Geister vertreiben.

16 801 Wiesbadener/-innen haben einen türkischen Migrationshintergrund und stellen damit die größte Migrantengruppe dar. Ich selbst war noch auf keiner türkischen Hochzeit, aber ich habe folgendes recherchiert:

 

Türkische Hochzeitsbräuche

Türkische Hochzeiten werden oft sehr groß und mit einigen hundert Gästen gefeiert - gerne auch über mehrere Tage. Finanziert wird das Fest von den Eltern der Braut, den Eltern des Bräutigams und den Gästen, die Geld- und Goldgeschenke überreichen. Oft werden die Geldscheine mit Nadeln an die Kleidung des Brautpaars gepinnt. Den Abend vor der Hochzeit verbringt das Brautpaar getrennt. Die Hände und Arme der Braut werden dann mit roter Henna-Farbe verschönert. Bei der Hochzeitszeremonie trägt die Braut traditionell ein weißes Kleid mit einer roten Satinschleife, die laut Tradition für ihre Jungfräulichkeit steht.

 

Russische Hochzeitsbräuche

Kaum eine russische Hochzeit kommt ohne den berühmten Schuhklau aus. Dabei muss sich eine Gruppe der Gäste als Zigeuner verkleiden und dann zur passenden Musik in den Saal schreiten und tanzen. Bei dieser Zeremonie klettert einer unter den Brauttisch und klaut der (eingeweihten) Braut den Schuh. Wenn es Zeit für den Hochzeitstanz ist, darf die Braut erst tanzen, wenn sie beide Schuhe trägt.

Die Gäste müssen den Abend retten und den Zigeunern den Schuh abkaufen. Die Spender werden mit einem Schluck Wodka belohnt. Die Trauzeugen werden bestraft, da sie den Schuhklau nicht verhindert haben. Sie müssen strippen, Limbo tanzen oder Schnaps trinken. Sobald die Braut ihren Schuh zurückbekommen hat, kann der Hochzeitstanz stattfinden.

 

Englische Hochzeitsbräuche

Einen Hochzeitsbrauch, den wir inzwischen auch in Deutschland kennen, kommt ursprünglich aus Großbritannien: Die Braut soll bei der Hochzeit etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues bei sich haben. Das Blaue ist meistens ein Strumpfband, das Alte häufig ein geerbtes Schmuckstück und das Neue ist natürlich das Hochzeitskleid. Das Geborgte ist Schmuck oder Accessoire.

Das blaue Stück steht für Treue, das Geborgte für Freundschaft, das Alte für das bisherige Leben der Braut und das Neue für die glückliche Zukunft, die sie erwartet.

 

Schottische Hochzeitsbräuche

n Schottland dürfen weder das Brautpaar noch die Gäste grüne Kleidung tragen, weil diese Farbe den Elfen vorbehalten ist und diese nicht verstimmt werden dürfen. Deshalb sind auch beim Hochzeitsmenü alle grünen Lebensmittel von der Karte gestrichen und es gibt weder Salat noch Bohnen oder Brokkoli. Eine Ausnahme gibt es bei diesem alten Aberglauben jedoch: Im Brautstrauß darf ein wenig Grün vorkommen.

 

Italienische Hochzeitsbräuche

Italiener lieben es romantisch, wenn sie um ihre Zukünftige werben. Traditionell singt der zukünftige Bräutigam ein Abendständchen unter dem Fenster seiner Angebeteten. Ein weiteres Antragsritual: Er legt ihr einen Holzstamm vor die Tür. Nimmt sie den Antrag an, holt sie das Holz hinein. Lehnt sie ab, rollt sie den Stamm von ihrer Tür weg. Bei italienischen Hochzeitsfeiern gibt es sehr viel zu essen und traditionell  ein Buffet mit Spanferkel oder gegrilltem Lamm. Vom Brautpaar werden gezuckerte Mandeln verteilt. Sie sollen das Süße und das Bittere in einer Ehe symbolisieren.

 

Rumänische Hochzeitsbräuche

In Rumänien muss der Bräutigam sehr sportlich sein, denn die Freunde der Braut hängen den Brautkranz in einen hohen Baum und der Bräutigam muss diesen herunterholen: Seine Verwandten und Freunde bilden eine Pyramide und den Bräutigam muss dann darüber den Kranz holen und seiner Braut aufsetzen.

 

Französische Hochzeitsbräuche

Bei vielen französischen Hochzeiten versteigert die Braut ihr Strumpfband während eines Tanz bei dem sie ihr Brautkleid langsam höher schiebt. Die männlichen Gäste bieten Geld für jeden Zentimeter mehr Bein. Wenn das Band zu sehen ist, erhält es der Meistbietende. Das gesammelte Geld geht an das Brautpaar.

 

Niederländische Hochzeitsbräuche

In den Niederlanden fließt zur Hochzeit Champagner in rauen Mengen. Der Korken der Champagnerflasche, die während der Hochzeitszeremonie als Erstes geöffnet wurde, wird in der Hochzeitsnacht unter das Kissen des Brautpaars gelegt - diese Tradition soll dem Paar ausgefülltes Liebesleben und Fruchtbarkeit bescheren.

 

Gerne schreiben Sie uns von weiteren Hochzeitsbräuchen!