Trauringe selbst schmieden in Wiesbaden
Eheringe sind etwas Besonderes - ganz besonders, wenn das Brautpaar die Ringe selbst geschmiedet hat. Auch in Wiesbaden können Sie selbst Ihre Trauringe schmieden.
Gleich und doch verschieden
Die Ringe für das Eheleben selbst gestalten oder gar anfertigen. Das geht gemeinsam mit der Goldschmiedemeisterin Anja Roethele. In ihrer multifunktionalen Goldschmiede LOFTWERK kann auch alter Familienschmuck in den neuen Eheringen aufgehen.
»Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt«, dieser Satz ist auf der Website des ›LOFTWERKS‹ zu finden, wie Anja Roethele ihre ungewöhnliche Goldschmiedewerkstatt mit Gaststättenkonzession getauft hat. Das Zitat stammt von Antoine de Saint-Exupéry, der unter anderem ›Der kleine Prinz‹ geschrieben hat. Gemeinsam in eine Richtung – das ist für Anja Roethele das Sinnbild der Ehe. »Die Heirat bedeutet, einen Weg zusammenzugehen. Wer das nicht tut, kann sich noch so lange in die Augen schauen ...«
Die Ringe tragen den Entschluss des Paares, zu heiraten, sichtbar nach außen – nach der Hochzeit Tag für Tag. Deshalb brauchen die Ringe auch ein gutes Stück Alltagstauglichkeit, müssen noch zum Stil des Paares passen, wenn Hochzeitskleid und -anzug längst im Schrank hängen. »Das heißt nicht, dass die Ringe nicht opulent und auffällig sein dürfen«, ergänzt Roethele. »Es muss eben zu den jeweiligen Menschen und ihrem Leben passen.«
Damit liefert die Goldschmiedemeisterin ein weiteres Argument, warum das schematische Konfigurieren von Eheringen, wie es heute Computerplattformen anbieten, Grenzen hat. »Früher waren Eheringe optisch gleich. Heute gibt es viele Paare, die mit mir unterschiedliche Ringe kreieren – für jeden ein selbst gestaltetes Unikat.« Die Kunst liegt darin, mit den Ringen sowohl die individuellen, als auch die gemeinsamen Aspekte eines Paares auszudrücken.
Mit ihren Kunden hat die gebürtige Berlinerin schon viele besondere Lösungen erschaffen. »Jede Breite, jede Form, unterschiedliche Bearbeitungen der Oberflächen, Edelsteine aller Art – wer daraus schöpfen will, ist bei mir genau richtig«, kommt Roethele ins Schwärmen und erzählt von Paaren, für die sie Ringe in konkaver beziehungsweise konvexer Form gefertigt hat, die zwar unterschiedlich aussahen, auch jeder eine andere Diamantenform bekamen und die sich doch perfekt ineinanderfügten. Oder wo der Anteil von Steinen und Materialmix unterschiedlich ausfällt – und die Ringe optisch doch zusammengehören: »Das gibt es eben nicht von der Stange.«
Computer geht natürlich trotzdem: Roethele zeigt ihren Kunden mit einem CAD-Programm fotorealistisch und in 3-D, was möglich ist. Mit ein paar Klicks verändern sie gemeinsam am Bildschirm die Entwürfe und können so kreative Ideen direkt umsetzen: Steine, Formen, Größen und Materialien wie Gelb-, Rosé- und Weißgold, Silber und Platin wechseln oder kombinieren. Mit diversen, aussagekräftigen Ansichten der Ringe als Datei oder ausgedruckte fotorealistische Bilder kann das Paar so lange damit ›schwanger gehen‹, bis es sich sicher ist. Oder doch noch etwas ausprobieren ...
Die Kür bei der Kreation der Ringe ist, selbst Hand anzulegen. Anja Roehtele bietet immer nur einem Paar einen ganzen Tag individuelle Betreuung beim Fertigen der eigenen Eheringe an. Die vorab besprochenen Formen werden durch schmelzen, walzen, biegen und löten hergestellt oder als Wachsmodelle modelliert. »Sogar ein altes Familienstück kann mit eingearbeitet werden, beispielsweise kann ein goldener Ehering der Großeltern oder die Brosche der Oma mit weiterem Gold zu neuen Eheringen geschmolzen werden«, berichtet Roethele von diesen gemeinsamen Erlebnissen. »Dabei lebt die Geschichte des Stückes in der neuen Form weiter.« Angesichts der heute oft aufwendigen und teuren Hochzeiten nicht zu verachten: Wer alten Schmuck einfließen lässt, macht die alten Stücke in neuer Form nicht nur tragbar, sondern spart auch Materialkosten für die neuen Ringe.
Wer bei Eheringen nur an junge Paare denkt, würde sich wundern, wer zu den Kunden des LOFTWERKS zählt. »Manchmal sind es Eheleute, die ihren Ringen zur Silberhochzeit ein neues Aussehen verleihen wollen«, so Roethele. Auch hierfür ist die Technik, altgediente Schmuckstücke in etwas Neues einzuarbeiten, perfekt.
Einen besseren Ort als das LOFTWERK kann man sich für die Kreation der Ringe kaum vorstellen. In der Beletage eines Gründerzeitbaus in der Fußgängerzone hat sich die Goldschmiedemeisterin auf fast 300 Quadratmetern ihr Spielfeld geschaffen. Herzstück sind Elemente ihrer Goldschmiedewerkstatt, der Rest des hellen Lofts ist mit einladenden Sitzgelegenheiten, einer variablen Küchen- und Barzeile sowie viel Kunst bestückt.
Hier lebt Roethele ihre vielfältigen Interessen aus: Menschen zusammenbringen, Kultur und Handwerk Raum geben, ausgewähltes Essen und Trinken genießen. (MB)
Das Loftwerk ist zudem einer von 80 Glücksorten in dem Buch "Glücksorte in Wiesbaden" der Wiesbadenerin Bärbel Klein, erschienen im Droste-Verlag (Link).